













| |
Ihr Lieben, diese Geschichte habe ich irgendwo im
www gefunden, weiß leider nicht mehr wo. Finde diesen Leitfaden Klasse. Falls
irgendjemand weiß, wer das Original geschrieben hat, möchte das bitte sagen,
damit ich den Namen hier verewigen kann.
Wenn meine Dosenöffner mal wieder Zeit haben,
sollen sie hier zur Auflockerung noch ein paar Bildchen von mir einfügen -
okay? - Schon passiert lieber Smoky!
Das Bett
Das Zuhause ist Dein Eigentum, jetzt müssen
die Menschen nur noch lernen, was sie dürfen und was nicht! Ob Du das Bett
erobern willst oder nicht, ist Geschmacksache, auf keinen Fall darfst Du Dir
Verbote gefallen lassen. Manche Menschen sind der irrigen Meinung, daß das
Schlafzimmer nur für sie da ist. Gewöhne es ihnen schnellstens ab. Die meisten
Menschen sind aber verblüffend zwiespältig. Sie wollen Dich offiziell nicht im
Bett, aber gleichzeitig genießen sie es, mit Dir dort zu kuscheln. Das ist ein
Paradox, aber so sind die Menschen eben. Sie wollen Dich nicht im Bett, weil Du
auf den frisch bezogenen Laken Deine Haare hinterläßt und weil sich Deine
Krallen im Damast verfangen und häßliche Fäden ziehen. Und doch möchten sie
Dich im Bett, damit Du ihnen die Füße wärmst oder sie in den Schlaf
schnurrst. Menschen sind auch oft einsam und es ist unser Glück, daß wir diese
Einsamkeit lindern können, besonders wenn wir uns im Bett an sie schmiegen.
Offensichtlich können Menschen sich nicht entscheiden, ob sie Dich im Bett
haben wollen oder nicht, deshalb mußt Du ihnen diese Entscheidung abnehmen. Sei
beharrlich und springe immer wieder ins Bett, sooft sie Dich auch rausscheuchen.
Du mußt nur den längeren Atem haben und eines Tages haben sie sich an Dich
gewöhnt und können ohne Dich nicht mehr einschlafen.
Der Sessel
Alle Sitzmöbel gehören Dir, doch wenn Du einige
Zeit in einer Wohnung zugebracht hast, wird der Wunsch in Dir erwachen, einen
bestimmten Sessel zu einem Lieblingsmöbel zu machen. Dieser Sessel darf dann
von keinem anderen Familienmitglied benutzt werden, er ist für Dich reserviert,
egal ob Du gerade darin sein willst oder nicht.
Allen klar zu machen, daß dies Dein
Lieblingssessel ist, braucht Zeit, Wachsamkeit und Geduld. Du mußt bereit sein,
gerade am Anfang viel Zeit zusammengerollt darin zu verbringen und schlafen.
Zumindestens mußt Du so tun, als ob Du schläfst, damit niemand es wagt Dich
daraus zu vertreiben. Besonders wenn Du Deine Gliedmaßen verknotest wird jeder
Mensch entzückt sein und davor zurückschrecken, Deinen heiligen Schlaf zu
stören. Wenn sie Dich jederzeit auf dem Sessel sehen, werden sie langsam daran
gewöhnt, diesen Sessel nicht mehr zu benutzen.
Jetzt mußt Du noch den zweiten Teil der Schlacht gewinnen, denn erst wenn
niemand den Sessel mehr benutzt, auch wenn Du nicht darin liegst, hast Du
gewonnen. Dafür mußt Du Dich strategisch in der Nähe des Sessels aufhalten
und jedesmal, wenn ihn ein Unbefugter benutzen will springst Du darauf und
nimmst unverzüglich eine Pose ein, die Menschen niedlich finden. Du kannst auch
anfangen, Dich gründlich zu waschen und dabei possierliche Verrenkungen
ausführen. Jetzt wird höchstens der Fotoapparat geholt, um diese
unwiederbringliche Szene festzuhalten, auf die Idee Dich von Deinem Sessel zu
jagen, kommt niemand mehr. Aus unerfindlichen Gründen werden sie Dich sogar
für besonders klug halten und jedem erzählen, wie gut Du Dich verständlich
machen kannst, um zu zeigen, daß dies Dein Sessel ist. Diese Geschichte eignet
sich für Deinen Menschen gut als triumphaler Höhepunkt einer Gesellschaft,
wenn die Rede auf Katzen zu sprechen kommt. Aus irgendeinem seltsamen Grund ist
der Mensch stolz darauf, daß seine kluge Katze ihm den Sessel abgeluchst hat.
Menschen sind manchmal wirklich seltsam!
Auf eine Sache mußt Du Dich allerdings noch vorbereiten: Besuch. Manche
Menschen sind zu begriffsstutzig um zu begreifen, daß dieser Sessel Dein
Lieblingssessel ist und manche Gastgeber sind zu höflich, ihren Besuch darauf
hinzuweisen. Es würde Deiner Autorität sehr schaden, wenn Besuch diesen Sessel
benutzen darf. Wenn Du Dich also genau vor den Besuch setzt und ihn fixierst,
bis er sich unwohl fühlt, bringst Du ihn vielleicht dazu, vorzeitig zu gehen.
Wenn Du anfängst in seine Füße zu beißen, wird er zumindestens aufstehen. So
schnell wie möglich springst Du dann auf Dein Lieblingsmöbel und die Welt ist
wieder in Ordnung.
Andere
Besitztümer
Ob Pantoffeln oder der Lieblingspullover- mit
der "Sesseltechnik" kannst Du alles in Beschlag nehmen, was Du willst.
Achte darauf, daß Deine Vorlieben eine schöne Geschichte zum Rumerzählen oder
zumindestens ein originelles Foto abgeben. Wenn Deine Menschen mit Deinen
Marotten oder Deiner Klugheit angeben können, kannst Du alles haben, was Du
willst. Du kannst sie sogar dazu bringen, Dir extra Kuschelhöhlen, Kratzbäume
in Luxusausführung und jede Menge Spielzeug zu besorgen. Achte aber darauf,
nicht alles sofort begeistert anzunehmen. Wenn Du Dir Zeit läßt, etwas zu
akzeptieren, werden die Menschen sich immer mehr Mühe geben, es Dir recht zu
machen. Wenn Du dann tatsächlich hoheitsvoll etwas annimmst, halten sie es für
einen besonderen Liebesbeweis von Dir und Du hast sie endgültig um Deine Pfote
gewickelt.
Gutes Essen
Was magst Du am Liebsten? Krabben,
wenn möglich frisch? Kalbsleber? Lachsrogen oder echten Kaviar? Du kannst alles
haben, wenn Du es richtig anstellst. Gewiß sind diese Dinge teuer, aber wenn
Deine Menschen sie für sich kaufen, warum nicht auch für Dich?
Kalbsleber zum Beispiel ist das herrlichste Essen, bis du einmal Hühnchenleber
probiert hast. Es gibt aber noch etwas Besseres: Gänseleber aus Frankreich. Es
ist das teuerste Essen, nach Kaviar, und wenn Du es gekostet hast, schmeckt Dir
keine andere Leber. Ich glaube, Du hast schon verstanden, was ich sagen will:
sei anspruchsvoll und gebe Deinen Menschen stets das Gefühl, daß Du genau
weißt, daß es immer noch etwas Besseres gibt. Um so mehr Mühe werden sie sich
geben, Dich zufrieden zu stellen.
Allerdings mußt Du zunächst kämpfen. Von allein fliegen Dir keine gebratenen
Hühner ins Maul und Du wirst ewig mit Billigmarken aus dem Supermarkt
abgespeist. Es wird nicht leicht sein und Du wirst Hunger leiden und verzweifelt
sein. Aber jeder Hungerstreik dient einem guten Zweck. Wenn Du eisern bist,
wirst Du siegen!
Wenn Du Pech hast, hast Du Menschen erwischt, die Bücher gelesen haben, in
denen behauptet wird, daß noch keine Katze am vollen Futternapf verhungert ist.
Das macht die Sache etwas schwieriger, aber nicht aussichtslos. Vergesse nie,
daß die Menschen stolz darauf sind, mit einer charakterstarken und einmaligen
Katze zusammenzuleben, die eben einfach anders ist, als im Lehrbuch beschrieben.
Dies ist einer Deiner Trümpfe!
Am leichtesten sind Menschen zu behandeln, die nichts wissen, und der richtige
Zeitpunkt, mit ihrer Erziehung zu beginnen und Deine Wünsche klarzumachen, ist
gleich zu Anfang. Sie sind dann noch überwältigt von der Ehre, die Du ihnen
erweist, indem Du in ihrem Haus bleibst. Daß Du Sahne magst, wissen die
Menschen von alleine, leider wollen sie sie nur in ganz kleinen Portionen
herausrücken, denn sie haben Angst davor, Dir Bauchgrimmen zu bescheren. Bist
Du noch jung, so verträgst Du Sahne und kannst ohne Gefahr Deine Menschen dazu
bringen, Dir die Sahne zu geben und selber nur Kaffeweißer in den Kaffee zu
schütten. Mit fester Nahrung ist das etwas anderes. Hier werden unwissende
Menschen Dir alles Mögliche von Essensresten bis zu Billigdosen vorsetzen.
Manche Katzen fressen ja tatsächlich dieses Zeug, aber Du brauchst das nicht zu
tun.
Menschen sind im allgemeinen sehr lernfreudig. Nehmen wir an, sie haben Dir
etwas hingestellt und warten jetzt leutseelig darauf, daß Du Dich darauf
stürzt. Tu es nicht! Geh hin, schnuppere ein- oder zweimal, steck Deine Nase
überall in den Teller, als ob Du versuchen würdest, den einzig essbaren
Krümel darin zu finden, probier eventuell sogar ein winziges Stück. Dann schau
ihnen einen Moment lang voll ins Gesicht. Du brauchst keinen Ton zu sagen, Dein
Ausdruck sagt es ganz klar: "Das soll ich essen? Es ist euch doch nicht
ernst?" Geh weg. Geh in eine Ecke oder auf den Sessel, den Du erobert hast.
Sie werden Dich locken. Geh. Du bist schließlich guten Willens. Wiederhole
Deine Vorstellung. Dann hast Du ihnen bewiesen, daß Du ihnen ja gerne helfen
würdest - aber davon bekommst Du nunmal keinen Bissen runter. Bei den meisten
Menschen ruft das sofortige Panik hervor, fieberhaft überlegen sie, was sie Dir
ersatzweise anbieten können. Nur ganz hartnäckige Fälle denken zunächst, Du
könntest ganz einfach keinen Hunger haben. Doch nachdem das unzumutbare Futter
ein paar Stunden unberührt steht, beginnen auch diese Menschen, sich Sorgen zu
machen.
Vielleicht machen sie jetzt eine Dose Thunfisch auf. Das ist keine schlechte
Abwechslung, aber möchtest du in Zukunft von Thunfisch leben? Du kannst ein
halbes Stück fressen, doch dann mußt Dich abwenden. Wenn Du aber von Anfang an
Deine Ernährungswünsche klarmachen willst, rührst Du den Fisch nicht an.
Jetzt sind Deine Leute wirklich beunruhigt über Deinen Mangel an Appetit und
wollen das Rätsel auch lösen. Wenn sie eine Vorratskammer haben, fangen sie
jetzt an Dosen zu öfffnen: Sardinen, japanische Krabben, Hummerschwänze, roten
Kaviar, Leberpastete, Sardellen. Such aus, was Du willst, und mach damit klar,
daß dies dein Hauptgericht sein soll, nebst den Sachen, die auch noch gerade so
in Frage kommen. Mit Fleisch verfährst Du genauso. Wie willst Du es haben? Roh,
gehackt? In Butter gebraten? Besondere Fleischteile? Mit Knochen oder ohne? Es
liegt an Dir, dies genau anzugeben. Die Menschen werden Dir jetzt dankbar für
jeden Hinweis sein. Hast Du die erste Schlacht gewonnen, ist alles andere ein
Kinderspiel.
Manche Menschen versuchen stärker zu sein, sie lassen Dich eventuell tagelang
vor dem Napf mit ungenießbarem Zeug sitzen. Sei stärker! Weigere Dich, weigere
Dich, weigere Dich - und wenn Du fast verhungerst. Du kannst Deine Schwäche
ruhig übertreiben - irgendwann werden sie weich, denn Menschen sind schwächer
als wir. Wir waren Katzen, als noch nie jemand von Menschen gehört hatte. Und
wenn der letzte Mensch der Erde sich in die Luft gesprengt hat, werden wir immer
noch Katzen sein!
Spätestens, wenn ein Mensch zu dem anderen sagt:" Du und Dein verdammtes
Buch über Katzenhaltung! Ich kann das nicht mehr mit ansehen, ich halte den
vorwurfsvollen Blick nicht mehr aus" dauert es nicht mehr lange, bis sie
zum Schlachter laufen um endlich etwas Gutes zu besorgen.
Eigentlich tust Du den Menschen wieder mal einen Gefallen, den wenn Sie in einer
Gesellschaft zum Besten geben: "Meine Katze frißt nur frische Miesmuscheln
mit geriebenen Cashew-Nüssen" sind sie absoluter Mittelpunkt.
Kleine Happen
vom Tisch
Willst Du Deine Menschen daran gewöhnen, Dir
regelmäßig von Tisch kleine Happen zukommen zu lassen, mußt du direkt
vorgehen.
Am Anfang schwören sich die Menschen: kein Füttern bei Tisch. Gewöhnlich
erlassen Männer dieses Gesetz über die Frau und die Kinder. Mache nun nicht
den Fehler, Frau und Kinder anzubetteln und dadurch das Gesetz zu umgehen. Geh
direkt auf den Herrn des Hauses los. Hast Du einmal seinen Willen gebrochen und
erreicht, daß er Dir heimlich etwas zukommen läßt, mußt Du nur noch dafür
sorgen, daß der Rest der Familie das mitbekommt.
Fang nicht sofort an zu Betteln, zunächst befolge das Gesetz, das schmeichelt
dem Mann und wiegt ihn in trügerischer Sicherheit. Warte bis er besonders gut
gelaunt am Tisch sitzt und streiche ihm dann um die Knöchel. Ganz automatisch
wird er herunterlangen und Dir den Kopf tätscheln. Wenn Du nun ein bißchen an
seinem Finger leckst, so hast Du ihn für den nächsten Schachzug aufgeweicht.
Jetzt setze Dich ganz still neben ihn, ohne daß die übrige Familie es bemerkt.
Schau nur zu ihm auf. Du bist ganz artig und bettelst gar nicht, Du achtest sein
Gesetz, das schmeichelt ihm. Du hast ja nur Sehnsucht nach seiner Gesellschaft
und vielleicht rufst Du sogar das Gefühl bei ihm hervor, ihm widerfahre durch
Deine Avancen besondere Ehre. Jetzt wähl
Deinen Platz und Deinen Leckerbissen, irgend etwas besonders gut duftendes, das
er gerade ißt. Und wenn er einmal freundlich zu Dir hinunterschaut, gib ihm das
stumme Miau.
Niemand außer ihm bemerkt etwas und er läuft keine Gefahr sein Gesicht zu
verlieren. Jetzt habt ihr ein gemeinsames Geheimnis. Warte. Sei bloß nicht
hastig. Wenn eure Augen sich wieder begegnen, gib ihm ein weiteres stummes Miau,
schau unendlich sehnsüchtig drein, beobachte seine Reaktion. Hat er verstanden?
Jetzt mußt Du all Deine Tapferkeit zusammennehmen und den Tisch verlassen.
Schleiche unendlich traurig auf Deinen Lieblingssessel und schließe mit einem
langen Seufzer Deine Augen. Jetzt kommt er sich wie ein sehr, sehr schlechter
Kerl vor. Er weiß, Du hättest gern ein Stückchen gehabt, er hat Dir nichts
gegeben. Warum? Wegen dem blöden Gesetz! Aber wer hat das Gesetz erlassen? Er!
Wer kann das Gesetz aufheben? Er! Ahnst Du, welch Verwirrung Du in seinem Herzen
angerichtet hast?
Vor dem nächsten Zug, warte ein paar Tage, bis etwas besonders Feines auf den
Tisch kommt: Huhn, Fasan oder Wachteln (ich nehme an, Du bist so schlau, nur
einen Haushalt zu erobern, indem so etwas serviert wird).
Wiederhole die Vorstellung und nach spätestens dem zweiten stummen Miau hast Du
ihn soweit. Ein sanfter Stupser ohne Krallen natürlich unterstreicht die
Wichtigkeit Deines Anliegens. Du bist ganz sanft - aber Du kannst Dich kaum
beherrschen. Jeden Bissen schaust Du ihm jetzt in den Mund. Das versagt selten.
Endlich fühlt er sich so als Schwein, kleinlich, engherzig, gierig, geizig,
weil er einer kleinen, schwachen vollständig von ihm Abhängigen ein winziges
Stück Leckeres vorenthalten hat.
Verstohlen kommt etwas über den Tellerrand gekippt. Jetzt nur nicht gierig
zuschnappen. Nimm sein Geschenk sanft und zärtlich von seinen Fingern und
vertilge es lautlos. Euer kleines Geheimnis ist bei Dir sicher.
Früher oder später ertönt doch der Ruf:" Hast Du der Katze was vom Tisch
gegeben?" Je nach Temperament wird er antworten: "Ich hab sie nur mal
kosten lassen" oder "Schließlich ist es meine Katze, nicht?".
Dir kann das egal sein, denn von nun an füttern Dich alle vom Tisch!
Und
hier geht es weiter... |